Zwischen 0 und 100 liegt 50 - Neiiin! Autisten sehen die Welt anders

Hören

Hören ist eine sinnliche Wahrnehmung. Wie andere Wahrnehmungen auch kann es im Gehirn eines Aspergers verzerrt werden. Er hört bestimmte Geräusche überdeminsional laut, andere aber gar nicht.

Dies ist ein großer Nachteil. Unsere ganze Kommunikation basiert auf Sagen und Hören. Es führt zu großen Missverständnissen und erschwert vieles. Mein Bruder sollte unserer neuen Katze ein Schälchen mit Milch geben. Papa sagte: "Mach es aber nicht ganz voll." Leider hat mein Bruder das "nicht" nicht gehört und so war das Schlappern vorprogrammiert.

Die Konzentration ist in einer ruhigen Umgebung deutlich einfacher. Wenn Nebengeräusche aber überdimensional laut wahrgenommen werden, dann ist es mit der Konzentration schwierig. Das Nichthören kann zwar manchmal ein Segen sein, oft aber ist es ein Fluch. Wer nicht hört geht unter. Es entstehen nicht nur Missverständnisse, sondern es kann auch zu Sanktionen führen, z. B. wenn man die Hausaufgaben nicht mitkriegt.

Um es einfach zu machen. Hören ist eine unserer wichtigsten Wahrnehmungen. Auf ihr baut fast alles auf.





Das ist ein tolles Projetkt, habe dann auch gleich mal eine "Lob-Mail" geschickt. Ich finde die Beispiele zum Thema Hören auch sehr gut ! Wäre wirklich gutes Material für die Pädagogen an den Schulen, so könnten sicher einige Missverständnisse vermieden werden.
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Liebe Grüße Ulla
[Forenbeitrag in www.rehakids.de]
Das Hören kann auch problematisch werden. Ich kriege manchmal einen akkustischen Overload, oder Meltdown. Das ist ein Zustand, in dem das Gehirn absolut kein einziges Geräusch mehr filtert. Es ist eigentlich unmöglich, einem NT einen Overload zu beschreiben. Denn damit sind Empfindungen verbunden, die NTs nicht kennen. Es ist, als würde man versuchen, einem Blinden die Farbe Rot zu erklären. Das geht leider nicht. [...]Nur soviel kann ich sagen: Bei einem akkustischen Overload tut mir jedes einzelne Geräusch in den Ohren weh.
[Forenbeitrag in www.vwd-Forum.de]